Hallo, mein Name ist Ronahi und ich bin 26 Jahre alt. Im August 2020 wurde ich mit Leukämie (Akute Myeloische Leukämie) diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich noch in Mexiko und wurde dort erstmals im Krankenhaus mit Blut versorgt. Mein HB wert lag zum Einlieferungszeitpunkt nämlich bei 2,5. Während meines Aufenthalts im Krankenhaus hatte ich ebenfalls mit einer Lungenentzündung zu kämpfen die ich, wie durch ein Wunder überlebt habe. Am 28. August war ich dann bereit um zurück in die Heimat (DE) zu fliegen und wurde mithilfe meiner Familie, des deutschen Konsulats aus León und der Deutschen Botschaft aus Mexiko-Stadt sicher nach Deutschland zurückgebracht. Dort kam ich direkt in die Uni-Klinik in Hannover (MHH). Ich habe zwei Chemotherapien erhalten (die erste hat leider nicht angeschlagen) und durfte am 23. Oktober für 3 1/2 Wochen nach Hause. Am 19.11 wurde ich dann wieder eingewiesen für eine Stammzellentransplantation zur vollständigen Genesung. Meine Schwester hat dann gespendet und am 27.11 bekam ich die Stammzellen nach einer hochdosierten Chemo. Heute befinde ich mich bei Tag +19 nach der Transplantation und seit drei Tagen sind die Zellen im Blut sichtbar. Heute habe ich 400 Leukozyten, einen HB wert von 8,5 und 75.000 Thrombozyten. Durch die letzte chemo habe ich eine starke Mucositis entwickelt und konnte weder essen noch trinken da auch das schlucken nicht mehr ging. Seit zwei Tagen ist dies aber auf dem Weg der Besserung und seit gestern schaffe ich Wassereis.
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Wie bist du zum Wissenschaftler geworden?
Gute Frage, dass ging schon recht früh los… schon in der 7/8. Klasse hab ich bei Jugend forscht mitgemacht, dann war ich auf der Schüler-Uni der Universität Konstanz und hab vor dem Abitur schon ein Semester Chemie studiert. Die spannend und einfach gemachten Vorträge von echten Professor*innen auf das echte Leben gemünzt, haben den jungen Naturwissenschaftler in mir sehr beeindruckt. Daher wollte ich nach dem Abitur etwas machen, dass mit klinischer Entwicklung und Innovation der Pharmaindustrie zu tun hat. Daher habe ich ein Bachelor & Master „LifeScience“ (Biologie & Chemie) mit Schwerpunkt auf biomolekularen Wirkprinzipien und chemischer Synthese an der Universität Konstanz begonnen. Zusätzlich zum interdisziplinären Studium kam dabei natürlich noch der schöne Ausblick auf eine der schönsten Regionen Deutschlands dazu. 😊
Im Master habe ich dann zwei Praktika, angeschlossen. Eines am Krebsforschungs Zentrum DKFZ in Heidelberg (Vascular Oncology and Metastasis) und eines am Helmholtz Zentrum München (HMGU, Metabolism and Cancer). In meiner Masterarbeit widmete ich mich der Entwicklung einer neuen Screening-Methode zur Entdeckung neuer antibiotisch wirkender Naturstoffe. Danach blieb ich dem Feld der Antiinfektivaentwicklung treu, und ging für meine Doktorarbeit ans Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig.
Dort forsche und arbeite ich in der Gruppe von Prof. Dr. Brönstrup einerseits an der Entwicklung neuer Methoden zur bakteriellen Bildgebung mittels PET (Positron Emissions Tomographie) bspw. bei Infektionen auf der Oberfläche von Implantaten oder an tiefen, schwer zugänglichen Körperstellen (Lunge – cystische Fibrose). Andererseits beschäftigen wir uns mit der Entwicklung „molekularer, trojanischer Pferde 🐴“, das sind bakterielle Substanzen e.g. eigentlich für die bakterielle Nahrungsaufnahme, welche aktiv von den Keimen aufgenommen werden um sich in einem Wirt zu vermehren. Diese Trojaner werden mit einem Antibiotikum beladen und schleusen unbemerkt Wirkstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe in die bakterielle Zelle. Damit sind wir in der Lage bakterielle Infektionen gezielt sichtbar zu machen und zu therapieren, mit mehr Spezifität, einer geringeren Wirkstoffmenge sowie endgültig auch mit weniger Nebenwirkungen für den Patienten.
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