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Stromkosten für Hilfsmittel werden teilweise von der Krankenkasse übernommen

 

Einige Krankheiten erfordern elektronische Geräte als Hilfsmittel, manche sogar eine Vielzahl dieser Geräte. Die Stromkosten können dabei schnell in die Höhe schellen, wenn die Geräte im dauerhaften Betrieb sind.

Gesetzliche Krankenkassen sind per Gesetz dazu verpflichtet, eine Stromkostenerstattung für elektrische Hilfsmittel zu bezahlen. Viele Patienten und Pflegebedürftige haben einen erhöhten Strombedarf aufgrund von Geräten, die in der häuslichen Pflege verwendet werden. Dieser Strombedarf muss nicht aus eigenen Mitteln gedeckt werden.

Voraussetzungen

Die Kasse bezahlt nur für Hilfsmittel, die vom Arzt verordnet wurden. Wenn wegen fehlender Verordnung auf eigene Kosten beispielsweise ein Elektromobil gekauft wurde, kann dafür keine Stromkostenerstattung erhalten werden. Wurde das Elektromobil ärztlich angeordnet, kann entweder je nach Krankenkasse eine Pauschale oder der genaue Verbrauch erstattet werden. Es besteht die Möglichkeit, die Stromkosten noch bis zu 4 Jahre rückwirkend geltend zu machen.

Für welche Hilfsmittel Stromkosten bezahlt werden:

– Elekromobile, Elektrorollstühle, E-Scooter, Antrieb für Rollstühle, Seniorenmobile

– Absaugungsgeräte, Beatmungsgeräte, Inhalatoren

– Badewannenlifter, Lifter

– Luftbefeuchter

– Ernährungspumpen

Hausnotrufsysteme

– Kompressionstherapiegeräte

– Monitore

– Pflegebetten, Krankenhausbetten, Antidekubitusmatratzen, Wechseldruckmatratzen

– elektrische Trainingsgeräte wie Arm- und Beintrainer

– Konzentrator, Schlafapnoe-Geräte, Pulsoxymeter

– Bildschirmlesegeräte

Wichtig ist nur, dass die Geräte Strom benötigen und vom Arzt verordnet wurden.

Treppenlifte

Für Treppenlifte werden keine Stromkosten übernommen. Sie sind kein Hilfsmittel, sondern lediglich eine wohnumfeldverbessernde Maßnahme, die anderweitig bezuschusst werden kann.

Berechnung der Stromkosten für elektronische Hilfsmittel

Für die Berechnung ist wichtig, wie viele Stunden am Tag das Gerät mit Strom betrieben wird. Die Berechnung ist unkompliziert. Dabei werden folgende Daten benötigt:

Die Watt-Zahl des abzurechnenden Geräts pro Stunde. Diese ist direkt auf dem Etikett am Gerät oder in der Betriebsanleitung zu finden. Außerdem die Anzahl der Tage, die das Gerät pro Jahr läuft und zuletzt den eigenen Preis für ein Kilowatt Strom – dieser lässt sich auf der Stromrechnung finden.

Ablauf der Stromkostenerstattung für elektronische Hilfsmittel

Die Regelungen sind von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich. Es lässt sich keine pauschale Antwort zum Ablauf geben. Bei einigen muss ein Formular ausgefüllt werden, bei anderen genügt ein formloser Antrag. Manche Krankenkassen rechnen den genauen Verbrauch ab, andere bezahlen eine Pauschale. Die jeweiligen Regelungen sind bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen.

 

 

Interview mit Katrin Hopfensitz, Ergotherapeutin in der Marianne-Strauß-Klinik am Starnberger See und Yogalehrerin von Yoga Inklusion

  1. Mai 2022

 

Wie ist Ihre Einstellung zum Yoga?

Yoga ist für mich keine angesagte Modeerscheinung oder Wellness, sondern eine spirituelle Praxis, ein Weg der Bewusstseinserweiterung, das Anstoßen von transformierenden Reinigungsprozessen, die eine Veränderung hervorrufen. Es ist aber auch eine Wissenschaft, die sich über Jahrtausende einfach bewährt hat. Ich kann mich darauf verlassen, wenn ich z.B. Brustkorbweitende Asanas (das sind die körperlichen Übungen), sog. Herzöffner einnehme, ich eine Offenheit im Herzen und im Geist spüren kann. Ein Kopfstand lässt mich nicht nur körperlich sondern auch geistig die Perspektive ändern. Es ist vorhersehbar, dass ich ruhiger werde, wenn ich eine Vorwärtsbeuge einnehme oder mich auf die verlängerte Ausatmung konzentriere. Denn diese Übungen beruhigen nachweislich den sympathischen Anteil meines Nervensystems. Hier sieht man: Yoga ist so viel mehr, als nur Asanas, wie es leider oftmals in den Medien in Erscheinung tritt.

Was macht Yoga mit dem menschlichen Geist und Körper?

Der eigentliche Sinn der Körperarbeit im Yoga, dient der Reinigung und das Stark-Machen des Körpers als Vorbereitung zur Meditation. Die alten Yogis im fernen Indien haben vor tausenden von Jahren festgestellt, dass es sich leichter in die Meditation finden lässt, wenn man sich vorher (auf der Matte) betätigt hat. Wir verbinden Atmung und Bewegung, kreieren eine Einheit, um im gegenwärtigen Moment zu sein, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen und so letztendlich einen glückseligen Zustand zu erfahren. Yoga will Verbindung schaffen. Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele, aber auch zur Natur, der Erde, zum Yogalehrer/zur Yogalehrerin, zur Gruppe in der ich übe und letztendlich Verbindung zum großen Ganzen.

Welche Vorteile hat Yoga als Konzept für Menschen mit Behinderungen?

Yoga wirkt entspannend, führt zu einer besseren, aufrechteren Körperhaltung, zu mehr Körperbewusstsein, Gelassenheit und zur Annahme des eigenen Selbst, im Sinne von „Ich nehme mich so an wie ich bin, mit all meinen Einschränkungen, denn ich bin wertvoll.“ Gemäß der Yoga-Philosophie ist die Seele unsterblich und wohnt in diesem menschlichen Körper, um etwas zu erfahren. Der Yogaübende hat die Möglichkeit, in einer Yogastunde ganz bei sich zu sein, Ruhe zu finden, den Körper zu dehnen und zu stärken. Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit körperlichen Einschränkungen sind oft stolz darauf, zu sehen was möglich ist oder die Körperteile zu spüren, die sie vorher nicht gespürt haben. Denn Yoga aktiviert die Lebensenergie (Prana), die durch die kleinen Kanäle unseres Körpers fließt. Hindernisse, viele Gedanken über Probleme und alles Drumherum werden während der Yogapraxis ausgeblendet, was sehr heilsam sein kann. Meistens fühlt man sich nach einer Yogastunde besser als vorher.

Wie unterscheidet sich Yoga von anderen Gymnastik- und Sportarten?

Im Yoga liegt der Schwerpunkt auf die Verbindung zwischen Körper – Geist – Seele. Atmung und Bewegung werden miteinander verbunden, so dass der Geist ruhiger wird. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden auch immer aufgefordert nach innen zu lauschen. Viel Wert liegt darauf zur Ruhe zu kommen, alles um sich wahrzunehmen und in den Körper einzutauchen. Es ist ein „Date mit meiner Seele“, mit meinem tiefsten Inneren. Eine Yogastunde sollte immer ganzheitlich sein und die Elemente: Pranayama (Atemtechnik), sowie Meditation nicht ausklammern. Auch ein Savasana (das ist die Endentspannung) darf niemals ausgelassen werden, worin sich auch eine Yogapraxis von herkömmlichen Fitnessangeboten unterscheidet.

Wie würden Sie die Erfahrungen beschreiben, die Sie mit Menschen mit Beeinträchtigungen gemacht haben?

Meine Erfahrungen mit Yogastunden für Menschen mit Beeinträchtigung sind durchweg positiv. Es kommt hauptsächlich darauf an wie ich Asanas adaptiere oder vereinfache. Für den Körper ist es egal ob eine Drehhaltung auf dem Boden oder im Rollstuhl ausgeführt wird, die Wirkung ist die gleiche. Auch wenn manche meiner Multiple Sklerose Patienten noch so eingeschränkt sind und kaum noch eine Bewegung der Arme und Beine möglich ist, können wir gemeinsam Yoga praktizieren in dem wir schauen welche Bewegung noch geht, z.B. die des Kopfes oder Schultergürtels und diese mit der Atmung verbinden. Hinzukommen bei Schwerstbetroffenen Pranayama und Meditation.

Bei meinen Stuhlyogastunden in einer Gruppe von bis zu 8 Patienten wird zwar die körperliche Praxis oft als anstrengend und ungewohnt wahrgenommen, aber so geht es Menschen ohne Beeinträchtigungen auch und umso leichter findet man in die Stille der Meditation und genießt die Endentspannung am Ende der Praxis noch viel mehr. Ich weise immer darauf hin auf seine Grenzen zu achten und sich zu erlauben auch mal eine Pause zu machen. Am Ende der Stunde blicke ich dann in glückliche und entspannte Gesichter und sehr oft kommt ein positives Feedback zurück, wie gut es getan hat. Wenn nach der Stunde eine ganz friedliche Stimmung im Raum herrscht, alle noch ganz leise sind, alle miteinander verbunden und das Göttliche fast schon zu greifen ist, dann merke ich, dass die Stunde gelungen war und das ist das pure Glück für mich.

Wie sieht eine Yogastunde aus?

Eine Yogastunde, sei es auf der Matte oder auf dem Stuhl, sieht für Erwachsene (bei Kindern gibt es Unterschiede) immer ähnlich aus. In manchen Yogatraditionen wird zu Beginn noch ein philosophisches Thema vorgestellt oder ein Fokus gesetzt, welche Qualität man besonders heute üben möchte (z.B. Durchhaltevermögen, liebevolle Annahme oder z.B. hauptsächlich Rückbeugen) und oft wird gemeinsam die heilige Silbe „om“ gesungen.

Wichtig ist erst mal im Raum, aber auch in seinem Körper anzukommen. Denn jeder schlüpft aus den unterschiedlichsten Situationen in die Yogastunde hinein. Dann wird es ganz still, jeder hat seinen Sitz eingenommen, die Augen sind geschlossen (wenn man das möchte) und zuerst wird der Körper nur wahrgenommen und es folgt die Konzentration auf den Atem. Ich lade die TeilnehmerInnen ein, zu spüren: wie es ihnen gerade körperlich, geistig und emotional geht und dass sie sich den Grund hervorrufen können, warum sie in die Yogagruppe gekommen sind. Im Anschluss werden die Augen wieder geöffnet und mit leichten Bewegungen, ein sog. „Warm-Up“, der Körper aufgewärmt, auch um Verletzungen vorzubeugen. Als Hauptteil werden verschiedene Asanas eingenommen mal im sog. Flow mit fließenden Bewegungen immer verbunden mit der Atmung und auch mal statisch, um in seine Kraft zu kommen. Beim Stundenaufbau (Sequenzing) achte ich immer auf eine schöne Balance aus Vorbeugen, Rückbeugen, Seitbeugen, Drehungen und Umkehrhaltungen sowie eine Pranayama Einheit. Langsam wird der Fluss der Energie wieder reduziert und schließlich findet die Endentspannung und eine Mediation im Sitzen statt.

Wie kann man Yoga für alle praktizierbar machen?

Wenn jemand von Yoga hört, dann ist sofort das Bild da: „Das sind doch die Leute, die sehr beweglich sind und irgendwelche Verrenkungen machen können“ Dadurch kommt die Angst und Abneigung, dass der eigene Körper zu solchen Leistungen gar nicht fähig ist. Muss er auch nicht! Man kann immer einen Weg finden, Asanas umzugestalten, so dass auch ungeübte Körper oder ein Körper mit Einschränkungen in den Genuss einer Yogapraxis kommen kann. Modifikation der Asanas auf den Stuhl, vereinfachte Versionen oder Zunahme von Hilfsmitteln (Blöcken, Decken, Kissen, Gurte) erleichtert die Teilnahme am Yoga. Und sogar wenn das mit den Asanas gar nicht geht, kann man Pranayama und Meditation üben, um das gleiche Ziel zu erreichen. Yoga ist vielfältig genug, um für alle praktizierbar zu machen. Einfach mal ausprobieren, einfach loslegen! Ich würde mir wünschen, dass es immer mehr inklusive Angebote für Menschen mit einer Körperbehinderung, geistigen Behinderung, Adipositas, Altersschwäche oder Sehbehinderung gibt. Nicht nur in den Kliniken oder Einrichtungen, sondern auch in den gängigen Yogastudios, einfach um Inklusion zu leben. So dass sich nach der Yogastunde die Teilnehmerin im Rollstuhl mit der Teilnehmerin aus der darauf folgenden Fortgeschrittenen Stunde bei einem Tee unterhält. Yoga sollte in dem Hinblick zugänglicher sein und wie schon zu Beginn erwähnt keine Livestyle Erscheinung für die Hippster Gesellschaft in bunten Leggins und durchtrainiertem Körper, sondern als spirituelle Praxis für alle Menschen gesehen werden.

Was braucht man, um Yoga praktizieren zu können?

„Jeder der atmet, kann Yoga praktizieren.“ Das hat Sri K. Pattabhi Jois, ein großer Lehrer aus Indien gesagt. Du brauchst einen Körper, sonst nichts 😉 Aber natürlich sind Hilfsmittel wie Stühle oder eine Matte, Kissen, eine Decke, zwei Blöcke und ein Gurt sinnvoll, um den Körper vor Verletzungen zu schützen.

 Was waren Ihre größten Herausforderungen in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen?

Wenn ich an meine PatientInnen denke, die ich in einer kleinen Gruppe auf der Yogamatte unterrichte, dann ist die größte Herausforderung für mich, dass jeder Mensch unterschiedliche Symptome mitbringt. Das heißt, nicht alle können zum Beispiel die Haltung des herabschauenden Hundes einnehmen. Dann liegt es an meiner Erfahrung, an meinem Können und meiner Kreativität, die Haltung so zu modifizieren (und das möglichst schnell, damit der Fluss der Stunde nicht gestört wird), damit alle TeilnehmerInnen eine gute Erfahrung in der Haltung machen können und keiner sich verletzt. Ich muss auch, egal ob in Stunden auf der Matte oder auf dem Stuhl ein Gespür dafür haben, wie viel Anstrengung ich meinen PatientInnen oder SeniorInnen zumuten kann und wann der Moment für ein Innehalten und Nachspüren angebracht ist.

Wie wird Yoga als Angebot von Ihren Klienten und Klientinnen angenommen?

Meine Yogagruppe in der Klinik ist immer gut besucht. Teilweise lassen Patienten andere Termine ausfallen, damit sie zur Gruppe kommen können. Und viele melden sich bei Folgeaufenthalten wieder für die Yogagruppe an, weil es ihnen so gut getan hat. Auch in der Einzeltherapie gibt es immer wieder Patienten, auch Schwerbetroffene, die sich eine Yogastunde mit mir wünschen. Der größte Teil hat vorher noch nie Yoga gemacht und nutzt die Gelegenheit es in meinen Stunden einmal auszuprobieren. Da freue ich mich sehr darüber, dass meine Teamleitung und die Therapiegesamtleitung hinter mir stehen und mich in meiner Arbeit als Yogalehrerin unterstützen. Nur so konnte ich in der Klinik Yoga für MS-PatientInnen anbieten.

Leider ist die Nachfrage für meine Onlinestunde, wo Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch nach dem klinischen Aufenthalt, Yoga von zuhause aus mit mir üben können, noch nicht so groß. Ich denke da gibt es noch viel Scheu vor dem Onlinesetting vor dem Computer und der damit verbunden Technik oder die Termine passen einfach nicht. Meine Seniorengruppe allerdings vor Ort wird von einer eingefleischten Gruppe von 5 Frauen besucht, die ich schon über ein halbes Jahr unterrichten darf. Hinzu kommen neuerdings Kinderyogastunden, denn es ist nur sinnvoll Yoga schon im Kindergartenalter zu beginnen, damit sie zu friedlichen, achtsamen, naturverbundenen Menschen heranwachsen, die unser Planet so dringend braucht. Würden alle Menschen Yoga machen, wäre diese Welt ein anderer Ort.

 

Mehr Infos zu meiner Arbeit findet ihr auf www.yogainklusion.com

Hilfsmittel aus dem Discounter? Sinnvoll??

 

In letzter Zeit erscheinen immer häufiger Anzeigen vom Discounter, die Hilfsmittel wie Rollstühle und Rollatoren sehr günstig anbieten. Sollte man bei den Angeboten zuschlagen, oder lieber nicht?

Ich habe mir Gedanken gemacht und komme auf Folgendes:

In einem Sanitätshaus haben Sie eine große Auswahl und viele Modelle die unterschiedliche Qualität haben. Ein geschulter Berater steht ihnen zur Seite und wird Ihnen ein passendes Modell anbieten.

Hilfsmittel bekommt man in den meisten Fällen von einem Arzt auf Rezept verschrieben, so dass man im Extremfall nur einen gewissen Eigenanteil dazuzahlen muss. Bei einem Kauf im Discounter muss man den ausgezeichneten Preiß bezahlen und hat keine individuelle Beratung.

Bei dem Besuch beim Sanitätshaus bekommt man Betreuung, es werden individuelle Anpassungen und Reparaturen vorgenommen.

Eine Beratung zum Thema Hilfsmittel kann nur gut geschultes Personal mit medizinischem Grundwissen vornehmen.

Fazit:

Hilfsmittel aus dem Discounter sind eine Übergangslösung, wenn es um Rollstühle und Rollatoren geht. Kleinere Hilfsmittel wie Schneidebretter oder Küchenhelfer stehen dem Kauf aus dem Discounter nichts gegenüber.

 

Hallo zusammen
Mein Name ist Nadine, ich bin 26 und habe das Profil @stoeckchen_mit_lhon. Seit ca. 10 Jahren habe ich eine Behinderung. Dort poste ich ganz unterschiedliche Dinge. Von Hobbys bis postings zu meiner Behinderung und den Gefühlen und Situationen, die ich im Alltag habe. Dabei sind dies oftmals Texte mit viel Emotionen und/oder Informationen m, Texte über Hilfsmittel oder einfach ein paar Anekdoten. Das Thema Barrierefreiheit und inklusion liegt mit daher sehr am Herzen und ich versuche aus meiner persönliche Sicht heraus aufzuklären. Aber auch Vorurteile und Stigmata thematisiere ich sehr häufig.

 

Worauf Sie beim Arztbesuch achten sollten

Um von Ihrer Krankenkasse ein Hilfsmittel wie einen Rollstuhl, eine Prothese, Kompressionsstrümpfe oder andere bewegliche Gegenstände genehmigt zu bekommen, ist eine Verordnung Ihrer Ärzt:innen erforderlich. Insbesondere dann, wenn Sie zum ersten Mal mit diesem Hilfsmittel als allgemeines Grundbedürfnis für den Alltag versorgt werden. Ihr behandelnder Arzt entscheidet, welches Hilfsmittel für Sie Sinn macht und benötigt wird. Ein Orthopäde oder ein anderer Mediziner wird Ihre Lage mit Ihnen besprechen.

Dabei werden Ihre individuellen Umstände mithilfe der sogenannten Hilfsmittel-Richtlinie und einem Hilfsmittelverzeichnis eingeschätzt und bewertet. Hierbei sollte Wert darauf gelegt werden, dass die Verordnung so präzise wie möglich ausgefüllt wird und die medizinische Notwendigkeit aus dem Rezept hervor geht.

Welches Hilfsmittel kommt für Sie in Frage?

Zunächst sollten abgeklärt werden, ob nur Bedarf nach einem bestimmten Hilfsmittel besteht. In diesem Fall sollte dieses von den Ärzt:innen eindeutig mit der konkreten Hilfsmittelnummer aus dem Hilfsmittelverzeichnis benannt werden. Idealerweise begründen Sie, warum nur dieses spezifische Produkt für Sie in Frage kommt und welchen medizinischen Nutzen Sie sich davon erhoffen. Dabei können Sie zum Beispiel darauf eingehen, dass Sie bereits andere getestet haben und /oder besondere Einschränkungen vorliegen. An dieser Stelle schildern Sie außerdem im Detail die Diagnose, das Datum und welche Anzahl an Hilfsmitteln Sie benötigen. Unter Umständen ist es auch notwendig, auf eine besondere Herstellungsart einzugehen oder sich auf die benötigte Mengenanzahl für mehrere Tage oder Monate in der Verordnung zu beziehen. Besondere Richtlinien gelten für die Verordnung von Hör- und Sehhilfen wie einer Brille oder einem Hörgerät. Orientieren Sie sich hierbei immer an der medizinischen Notwendigkeit.

Erst die Verordnung, dann die Beantragung

Sobald Sie ein Rezept erhalten haben, setzen Sie sich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung und beantragen schriftliche eine Versorgung mit dem Hilfsmittel. Ihre Krankenkasse setzt Sie dann über den weiteren Ablauf in Kenntnis und entscheidet über Ihr Antragsformular. Anschließend wird Ihnen mitgeteilt, wie und über welchen Hilfsmittelanbieter Ihre Versorgung ablaufen kann. Von einigen Krankenkasse werden mittlerweile Apps zur Unterstützung und als Orientierungshilfe angeboten.

Was versteht man unter Pflegehilfsmittel?

Einige Hilfsmittel sind sowohl aufgrund einer Krankheit oder Behinderung erforderlich als auch als Pflegehilfsmittel. Sofern bei Versicherten ein Pflegegrad festgestellt wurde, überprüft de Krankenkasse oder Pflegekasse, bei der Sie das Hilfsprodukt beantragen, die eigene Zuständigkeit. Sie müssen den richtigen Kostenträger nicht selbst festlegen, sondern können Ihre Antragsdokumente bei der Krankenkasse oder bei der Pflegekasse einreichen. Abschließend entscheidet der kontaktierte Träger, ob Sie einen Anspruch darauf haben und ob der Hilfsmittelantrag bewilligt werden kann.

Tipp bei Ablehnung: Falls bei Ihnen als Antragsteller eine Pflegebedürftigkeit vorliegt und Ihr Antrag auf eine Hilfsmittelversorgung nicht akzeptiert wird, sollten Sie unbedingt überprüfen, ob über beide Ansprüche entschieden wurde. Sie können auch innerhalb eines Monats Einspruch und bei erneuter Ablehnung Klage erheerheben

Gibt es noch andere potentielle Kostenträger?

Auf der Suche nach der Kostenübernahme für Hilfsmittel kommen diverse Kostenträger in die Auswahl. Dies gilt besonders dann, wenn Sie mit Ihrem Medizinprodukt einer Behinderung vorbeugen oder diese ausgleichen möchten. Hier gilt auch das Vermeiden einer Pflegebedürftigkeit als entscheidendes Argument. Als richtiger Ansprechpartner kommt meist die gesetzliche Krankenversicherung in Frage. Es kann auch eine Eigenbeteiligung anfallen.

 

Ob weitere Kostenträger neben der Krankenkasse beteiligt werden können, richtet sich nach dem Zweck und dem Grund für die Hilfsmittelbeantragung.

Dazu gehören:

  • die Rentenversicherung (für Personen, die am Arbeitslebe teilhaben),
  • die Unfallversicherung (Falls Sie sich die Behinderung durch einen Arbeits-, oder Wegeunfall oder durch eine bestätigte Berufskrankheit zugezogen haben),
  • die Arbeitsagentur (sofern Sie am Arbeitsleben teilhaben) oder

  • das Sozialamt (in Einzelfällen)

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Hallo,

 

mein Name ist Paul und ich bin 24 Jahre alt.

 

Meine Kindheit und mein Leben waren bis August 2016 ganz normal.

Am 20.08.2016 stand meine Welt plötzlich Kopf. Ich habe meinen so geliebten Bruder durch einen sehr schweren Verkehrsunfall verloren.

Mit so einem Verlust zu leben war nicht leicht aber ich kann mittlerweile damit umgehen.

 

3 Jahre später bekam ich dann die Diagnose einer seltenen und unheilbaren Neuromuskulären Erkrankung (nekrotisierende Myositis).

Nach etlichen Krankenhausaufenthalten und Untersuchungen war es nun zu 100% sicher.

Ich bin jetzt unheilbar krank. Ich bekomme Medikamente, die die Krankheit unter Kontrolle halten und mit gewissen Hilfsmitteln kann ich ganz gut damit leben.

 

Meine Krankheit kurz erklärt: Mein Körper denkt, dass die gesamte Muskulatur böse ist und um sich zu schützen greift er die Muskeln an und versucht sie zu zerstören. Folgen des Fehlverhaltens meines Körpers sind Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelschwund im ganzen Körper.

Aktuell kann ich noch ganz gut laufen, merke aber, wie es schlechter wird.

 

Ich nutze schon seit Anfang der Krankheit regelmäßig einen Rollator und Gehstock.

Nun habe ich seit Ende Februar 2021 meinen ersten Elektrorollstuhl.

Ich bin so froh, die Hilfsmittel zu haben, denn sie geben mir ein Stück meiner Selbstständigkeit und Freiheit zurück.

 

Die Krankheit hat mir sehr viel genommen. Außer meinen Optimismus!

 

Während eines Aufenthalts in einer Rheumatologischen Tagesklinik wurde Anfang 2021 eine weitere seltene Autoimmunerkrankung bei mir festgestellt.

 

Die Primär biliäre Cholangitis (PBC) ist eine seltene Erkrankung der Gallengänge und der Leber.

Anfangs werden die Gallengänge zerstört und später das Lebergewebe.

Man kann es mithilfe von Medikamenten verlangsamen oder auch zum Stillstand bringen.

 

Mit der PBC geht es dann genau so weiter wie mit der Muskelerkrankung, das heißt alle 3 Monate einen Kontrolltermin und schauen wie es meinem Körper geht.

 

Auch mit dieser Krankheit werde ich weiter kämpfen und versuchen ein möglichst normales Leben zu führen.

 

Anfang 2021 habe ich dann meine Traumfrau Laura kennengelernt.

Ich freue mich auf die weitere Zeit mit ihr!

 

Ich werde weiter so positiv wie möglich bleiben und mein Leben einfach genießen.

Mein Ziel und meine Berufung ist es anderen kranken und behinderten Menschen Kraft zu schenken und ihnen zu zeigen, das man auch mit einer schweren Erkrankung ein tolles Leben haben kann.

 

An Chronic Fatigue erkrankte Mama und bin 38 Jahre alt. Ich leide unter einer sehr schweren ERKRANKUNG die mich teilweise ans Bett fesselt.

Ich habe seit Jahren einen Lockdown.

Meine ganzen Muskeln Schmerzen. Immer!!!!

Zusätzlich habe ich Fibromyalgie,Lupus, Hüftdysplasie und Asthma.

Ich habe drei Chronisch kranke Kinder.

Ich möchte aufmerksam machen dass es immer noch Krankheiten gibt die nicht weiter erforscht werden.

Ich brauche dringend medizinische Unterstützung sowie viele andere mit dieser Erkrankung.