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Es gibt Momente im Leben eines Elternteils, in denen man sich wünscht, eine Vorspultaste zu haben, um einen Blick in die Zukunft der eigenen Kinder zu werfen. Diese Gedanken sind geprägt von Sorge, Neugier und einem Hauch von Sehnsucht nach Gewissheit. Ein Blick zurück auf verschiedene Etappen im Leben eines Kindes verdeutlicht, wie diese Wünsche und Gedanken entstehen und sich entwickeln.

Wird mein Kind glücklich 

Als mein Kind zum ersten Mal den Kindergarten betrat, durchströmten mich Gedanken darüber, ob es Freunde finden würde. Die Vorstellung, mein Kind allein in einer neuen Umgebung zu wissen, löste eine Mischung aus Stolz und Besorgnis aus. Würde es Anschluss finden? Würde es glücklich sein? Diese Fragen begleiteten mich durch diesen neuen Lebensabschnitt.

Ähnliche Gedanken tauchten auf, als mein Kind allein für sechs Wochen zur Kur auf Norderney war. Die Vorstellung, es für eine längere Zeit ohne uns zu lassen, rief Fragen hervor: Würde es sich einsam fühlen? Würde es sich zurechtfinden? Der Gedanke, mein Kind für einen längeren Zeitraum nicht in meiner Nähe zu haben, war sowohl beängstigend als auch befreiend.

Auf großer Reise noch mehr Gedanken

Die Reiselust meines Kindes brachte weitere Gedanken und Emotionen mit sich. Als es mit 16 Jahren für zwei Monate nach Kolumbien flog, war die Mischung aus Stolz und Sorge besonders intensiv. Ein fremdes Land, ein langer Flug – würden alle Herausforderungen gemeistert werden? Die Ungewissheit darüber, wie mein Kind diese Erfahrung verarbeiten würde, war eine ständige Begleiterin während dieser Zeit.

Auch im Erwachsenenalter meines Kindes hielten die Gedanken an die Zukunft an. Als es mit 21 Jahren für fast ein Jahr nach Sri Lanka ging, waren die Fragen ähnlich, aber die Dynamik hatte sich verändert. Es ging nicht mehr nur darum, ob es zurechtkommen würde, sondern auch darum, welche langfristigen Entscheidungen es treffen würde. Würde es seinen Weg finden? Würde es seinen Platz im Leben finden?

Ausgewandert 

Und auch heute, Jahre später, sind diese Gedanken präsent. Die Frage, ob mein Kind für immer in Irland bleiben wird oder ob es in ein paar Jahren wieder nach Deutschland zurückkehren wird, beschäftigt mich. Die Sehnsucht nach Nähe und Gewissheit mischt sich mit der Freude über die Unabhängigkeit und die Möglichkeit, die Welt zu erkunden.

In all diesen Momenten zeigt sich die ambivalente Natur elterlicher Gefühle: die Liebe und Sorge, die Freude und Unsicherheit, die Hoffnung und Sehnsucht. Eine Vorspultaste mag nur eine Fantasie sein, aber die Gedanken und Gefühle, die sie inspiriert, sind real und tiefgreifend. Letztendlich bleibt uns Eltern nichts anderes übrig, als unseren Kindern Vertrauen zu schenken, sie zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu begleiten – egal, wohin er führt.

In der Zwischenzeit zwischen Weihnachten und Silvester verweile ich in einem Moment der Besinnung, umgeben von den Spuren der festlichen Feiertage und der bevorstehenden Verabschiedung des alten Jahres. Die Zeit scheint in diesen Tagen still zu stehen, während ich in meinen Gedanken versunken bin.

 

Weihnachten hat seine magische Aura hinterlassen, die noch immer in der Luft liegt. Die festlich geschmückten Straßen und die wärmende Atmosphäre der Feierlichkeiten hallen nach. Ein Hauch von Nostalgie und die Erinnerungen an gemeinsame Momente mit Familie und Freunden umgeben mich. Es ist, als ob die Zeit für einen Moment innegehalten hat, um uns Raum für Reflexion zu geben.

 

Der festliche Glanz der Lichter und der Duft von Tannennadeln schaffen eine Atmosphäre der Geborgenheit. Geschenke, sorgfältig verpackt und mit Liebe ausgewählt, sind nicht nur materielle Gegenstände, sondern Symbole für die Wertschätzung und Zuneigung, die in diesen Gesten stecken. Es sind die kleinen Freuden, die einen unvergesslichen Stempel in unseren Herzen hinterlassen.

 

Doch während wir uns noch im Glanz der Weihnachtslichter wiegen, steht bereits das neue Jahr vor der Tür. Silvester nähert sich mit großen Schritten, und die Zeit der Reflektion beginnt. Ein Blick zurück auf das vergangene Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen. Welche Erfahrungen haben uns geprägt, welche Lektionen haben wir gelernt? Jeder Augenblick, sei er noch so winzig, hat seinen Platz in der Collage unserer Erinnerungen.

 

In dieser Zeit zwischen den Jahren erkenne ich die Wichtigkeit, innezuhalten und den Reichtum der Vergangenheit zu schätzen. Es sind nicht nur die Erfolge, die zählen, sondern auch die Herausforderungen, die uns geformt haben. Die gelebten Tage sind wie ein Buch, dessen Seiten wir durchblättern und dabei nicht nur die Sonnenseiten betrachten, sondern auch die Schatten, die dem Gesamtbild Tiefe verleihen.

 

Vielleicht war es ein Jahr der Veränderungen, der persönlichen Entwicklung oder der Beziehungen, die sich vertieft haben. Vielleicht haben wir auch Abschied genommen von Dingen, die nicht mehr zu uns gehören. Diese Zeitspanne zwischen den Jahren erlaubt es uns, diese Aspekte zu erkennen und anzunehmen, um gestärkt ins neue Jahr zu gehen.

 

Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester sind wie eine Brücke, die uns von einem Ufer zum anderen führt. Die festlichen Lichter weichen den glitzernden Silvesterraketen, und das Knistern von Kaminfeuer wird vom fröhlichen Lärm der Feuerwerke abgelöst. Es ist ein Übergang, der uns daran erinnert, dass das Leben ständig im Fluss ist.

 

Während ich diese Gedanken niederschreibe, spüre ich eine gewisse Dankbarkeit für all die Erlebnisse, die das vergangene Jahr gebracht hat. Die Menschen, die mein Leben bereichert haben, die Chancen, die sich mir boten, und die Momente, die mich gelehrt haben, im Hier und Jetzt zu verweilen. Jedes Lachen, jede Träne, jede Umarmung – sie sind Teil eines reichen Geflechts, das meine Lebensreise ausmacht.

 

In dieser Zeit der Übergänge denke ich auch an die kommenden Monate. Welche Ziele setze ich mir für das neue Jahr? Welche Träume und Wünsche trage ich in meinem Herzen? Es ist die Zeit, um Pläne zu schmieden und Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Doch gleichzeitig erinnere ich mich daran, dass es wichtig ist, flexibel zu bleiben und den Lauf des Lebens anzunehmen.

 

Während ich diese Worte verfasse, spüre ich die Dualität dieser Tage – die Ruhe der Vergangenheit und die Vorfreude auf das, was kommen mag. Es ist wie der Atemzug zwischen zwei Phasen des Lebens, ein Moment des Innehaltens, bevor wir uns erneut in den Strom des Alltags stürzen.

 

In dieser Zeit zwischen den Jahren finde ich Trost und Inspiration. Trost in der Gewissheit, dass jeder Tag, jede Erfahrung einen Sinn hat, auch wenn wir ihn manchmal erst im Rückblick erkennen. Inspiration, um die kommenden Tage mit offenem Herzen und klarem Geist zu begrüßen, bereit für die Abenteuer, die vor uns liegen.

 

Möge diese Zeit der Besinnung und Vorbereitung uns stärken und ermutigen. Auf dass wir mit Zuversicht und Offenheit ins neue Jahr treten, bereit für all die Überraschungen, Herausforderungen und Freuden, die für uns bereithält.


Hi ich bin Kevin, 30 Jahre alt und lebe seit 7 Jahren mit Multipler Sklerose.

Die Diagnose hat mich am Anfang komplett aus der Bahn geworfen. Ich war mit der Ausbildung fertig und wollte gerade mein Leben aufbauen mit einem neuen Job in einer anderen Stadt und der ersten eigenen Wohnung.

Meine ersten Schübe der MS waren krass. Zuerst ein Ausfall der gesamten rechten Körperhälfte und wenig später erblindete ich auf einem Auge, durch eine Sehnerventzündung. Zum Glück sind alle Symptome heute wieder vollständig zurückgegangen.

Dennoch hatte ich, besonders in den ersten 2 Jahren nach der Diagnose, schwer mit meiner Psyche zu kämpfen. Jeden Abend fürchtete ich, dass am nächsten Tag DER eine Schub kommt, der mich zum Pflegefall werden lässt. Leider hatte ich damals nicht viel Ahnung von der Krankheit und glaube an viele Klischees.

Heute geht es mir gut. So richtig gut. Ich konnte mich damals aus dieser Abwärtsspirale der Angst befreien, als ich für mich erkannt habe, dass jeder einzelne Tag an dem es mir gut geht, ein Tag ist, den ich noch mehr genießen muss als vorher. Warum Angst vor etwas haben, was noch nicht eingetreten ist? Damit verschwende ich die ganzen tollen Tage, an denen es mir gut geht.

Dadurch habe ich das Leben auf eine ganz andere Weise kennengelernt und ein Auge für die kleinen, wichtigen Dinge bekommen. Über Social Media erreiche ich heute Menschen, die noch ganz am Anfang dieser Reise stehen. Vom Schock, hin zu einem fröhlichen Leben.

Ich möchte dabei helfen eine Abkürzung in diesem Prozess zu finden und als motivierender und emphatischer Ansprechpartner direkt zu Beginn Mut machen. Das Ganze nicht mehr nur allein für MS-Patient*innen, sondern für alle Menschen mit einen Schicksalsschlag!

Interessantes über mich findet ihr hier.