Schuldwahn und Zwangsgedanken

 

 

Bei Schuldwahn sind moralischen Zwangsvorstellungen oftmals resistent. Das Leid der Betroffenen kann im Alltag durch eine falsche Beurteilung der Realität unerträglich werden. Wahn kann aber auch als eine Fehlbeurteilung der Realität definiert werden. Meist werden Beweise einfach negiert. Nicht selben stellen sie für den Betroffenen eine absolute Wahrheit, an der jede Kritik abprallt, dar. Oftmals kann auch die Persönlichkeit der Person, die ihre Wahrnehmung verteidigt, durch die Wahnstörung verändert werden.

 

Wahnhafte Überzeugungen werden nicht durch Erfahrungen bestätigt, sondern sind eine oftmals persönlich geprägte Interpretation dieser Erfahrungen. Die Vorstellungen der wahnhaften Person können weder durch den kulturellen, intellektuellen oder religiösen Hintergrund des Betroffenen  plausibel erklärt werden.

 

Oft wird die Wahnvorstellung als Realität wahrgenommen. 

 

Das ist nicht überraschend, ist doch das, was von uns als Realität wahrgenommen wird, eine Interpretation dessen, was tatsächlich passiert. Jeder kann nach seinem eigenen Verständnis leben und sich so seine eigene Welt schaffen.

 

Meist wird auch die Persönlichkeit durch Wahnvorstellungen verändert. Wenn die Struktur und die Organisation der Psyche verändert wird, sucht der Betroffene oft nach einer neuen Kontinuität.

Was versteht man unters Schuldwahn?

 

Wenn Betroffene glauben, dass sie selbst für ihren negativen Zustand  verantwortlich sind, spricht man von Schuldwahn. Solche Schuldgefühle werden oftmals auch von einem Leidensdruck begleite. Der Betroffene ist überzeugt, dass er persönlich für einen  Misserfolg verantwortlich ist. Dies mündet in einer Form von Bedrängnis.

 

Fast jeder hat in seinem Leben einmal und aus verschiedenen Gründen Schuldgefühle entwickelt. Es bereitet einem Unbehagen, wenn man der Meinung ist, dass wir für den verursachten Schaden verantwortlich ist oder gegen eine soziale Norm verstoßen hat. Oft lässt einem der Gedanke, schuldig zu sein, nicht los. Das ist aber meist noch kein zwanghafter Schuldgedanken oder ein Schuldwahn.

Die unterschiedlichen Symptome von Schuldwahn

 

Schuldwahn wird durch mehrere emotionale, kognitive und verhaltensbezogene Symptome geprägt:

 

Emotionale Symptome sind Unruhe, Angst oder Paranoia. Auch Depression, Gereiztheit oder Wut zählen dazu. Der Betroffene ist oft  apathisch und zeigt schnelle und unvorhersehbare Stimmungsschwankungen sowie Persönlichkeitsveränderungen.

 

Kognitive Symptome sind ein schlechtes Gedächtnis und Desorientierung.

 

Es können Halluzinationen auftreten. Die Person hat Schwierigkeiten beim Sprechen und eine undeutliche oder abschweifende Sprache. Er kann sich oft an Wörter nicht erinnern. Weitere Symptome sind Schwierigkeiten beim Schreiben und Lesen und er hat oft auch Probleme beim Verstehen.

 

Verhaltenssymptome sind Unruhe, Erregung oder ein kämpferisches Verhalten. Oft gibt der Betroffene Geräusche von sich oder er schreit und stöhnen. Einige ziehen sich auch komplett zurück. Der Schlaf wird oft unruhig und es kann auch eine Umkehr des Schlaf-Wach-Zyklus beobachtet werden. Die Bewegungen langsam oder lethargisch.

Welche Ursachen hat der Schuldwahn

 

Es ist ein Produkt der Integration verschiedener menschlicher Prozesse sowie biologischer, psychologischer und sozialer Aspekte. Mithilfe des neuropsychiatrischen Modells von Van Der Gaag kann der Schuldwahn erklärt werden. Hier werden mehrere theoretische Perspektiven zusammengefasst. Der Forscher kommt zu dem Ergebnis, dass das Delirium von mehreren Komponenten abhängig ist:

 

Die biologische Komponente beschreibt eine dopaminerge Dysregulation in den mesolimbischen Bahnen. Das führt zu veränderten Wahrnehmung und der Einfluss von Erinnerungen wird abgeschwächt. Das Ergebnis sind abnormale Wahrnehmungen und Halluzinationen.

 

Die kognitive Komponente besagt, dass Wahrnehmungen persönlich interpretiert und in das Schemata integriert werden. Solche kognitive Verzerrungen können die Argumentation der Person beeinflussen.

 

Die integrative psychologische Komponente besagt, dass Wahrnehmungen, die in das Weltbild des Betroffenen integriert werden, durch fehlerhafte Logik zusätzlich verstärkt werden. Das bedeutet, dass Betroffene oft voreilige Schlüsse ziehen und keine alternativen Erklärungen entwickeln.

Die kognitive Verhaltenstherapie

 

Die Person soll dabei unterstützt werden, ihre Wahnvorstellungen zu erkennen. Es sollen Wege gefunden werden, um für den Betroffenen eine entspannte, sichere und offene Beziehung zu schaffen.

 

Letztlich sollen die Symptome der emotionalen Störung verringert und der Grad der Deliriumssymptome soll reduziert werden. So soll sich der Betroffen von seiner psychotischen Realität distanzieren können.

Gibt es psychopharmakologische Medikamente gegen Schuldwahn?

 

Gegen die beiden wichtigsten Symptome, Psychosen und Schlaflosigkeit gibt es verschiedene Neuroleptika, die bei der Behandlung dieser Symptome Erfolge gezeigt haben. So sind die Medikamente Olanzapin und Risperidon in niedriger Dosierung bei der Behandlung von Delirium wirksam.

Fazit

 

Schuldwahn sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Er ist nicht zuletzt wegen seiner starken emotionalen Belastung eine ernst zu nehmende Störung. Anders als bei anderen Wahnvorstellungen ist der Betroffene ständig mit sich selbst unzufrieden. Das Leben wird durch ständige Selbstvorwürfe  oft unerträglich.

 

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