Alltagstipps für Rollifahrer

Vermeiden Sie Verschmutzungen durch Rollstuhlreifen

Als Rollstuhlfahrer ist Ihnen bewusst, dass die Rollstuhlreifen meistens ziemlich schmutzig sind. Wer die Möglichkeiten hat, sollte deshalb erwägen, ob er sich nicht ein zweites Modell anschafft, das nur innerhalb der Wohnung verwendet wird.

Eine sinnvolle Alternative ist es, eine breite Schmutzfangmatte im Flur zu platzieren. So können Sie locker ein paar Runden drehen, bevor Sie die Wohnung verlassen. Die Rollstuhlreifen werden dadurch im Nu trocken und sauber.

Verbessern Sie Ihre Sichtbarkeit im Straßenverkehr

Auch wenn viele Menschen Reflektoren, Leuchtstreifen und helle, bunte Kleidung hauptsächlich mit Grundschülern oder dem Kindergarten assoziieren, spielen sie für Rollstuhlfahrer eine besonders wichtige Rolle. Scheuen Sie sich nicht davor, helle Kleidung zu tragen und Ihren Rollstuhl mit Reflektoren auszustatten! In speziellen Online-Shops finden Sie zudem Rollstuhlkleidung wie Capes, Jacken, Ponchos, Mäntel, Hosen oder auch kuschelige Fußsäcke, Beindecken und Sitzschuhe. Diese verbessern Ihre Lebensqualität nicht nur deutlich, sondern schützen Sie auch vor Gefahren. Durch diese durchdachte Rollstuhlkleidung werden Sie langfristig gesehen sehr viel mehr Freude an Unternehmungen haben und sich im Alltag wohler fühlen.

Es ist erschrecken, wie unsichtbar Sie ansonsten in der Dämmerung oder gar in der Dunkelheit sind, auch wenn Sie selbst das vielleicht ganz anders wahrnehmen. Sicherheit geht in jedem Fall vor!

Feststellbremsen nicht vergessen!

Beim Umsetzen benötigen Sie dringend Ihre Feststellbremsen. Wenn Sie sich aber den Rollstuhl zurechtrücken, ist es besser die Bremse reinzumachen. Sorgen Sie dafür, dass die Bremsen von Ihrem Rollstuhl immer festgestellt sind, auch wenn Sie ihn nur kurz irgendwo abstellen, damit er schnell wieder einsatzbereit sind. So vermeiden Sie die unangenehme Situation, von deaktivierten Bremsen und einem davon rollendem Rollstuhl überrascht zu werden.

Investieren Sie in Rollstuhlkleidung

Durchstöbern Sie das Internet am besten Mal nach Rollstuhlkleidung, die nicht nur funktionell und atmungsaktiv, sondern auch modisch ist. Denn vermutlich kennen Sie das Problem bereits: eine normale lange Hose erzeugt im Rollstuhl schnell Hochwasser!

Kaufen Sie sich deshalb lieber eine Hose mit Überlänge und einem hohen Stretch-Anteil, die beim Sitzen auf Ihren Schuhen aufliegt. Dadurch sitzen Sie viel bequemer und außerdem sieht spezielle Rollstuhlkleidung ziemlich gut aus!

Mehr Barrierefreiheit im Rollstuhl

Überlegen Sie sich vorab genau, welchen Weg Sie nehmen möchten und informieren Sie sich, ob die Anreise barrierefrei ist. Dadurch fühlen Sie sich nicht nur sicherer, sondern umgehen auch blöde Situationen und lästige Umwege. Manchmal ist es hilfreich, vorab direkt beim Betreiber oder Veranstalter anzurufen. Leider gibt es nämlich immer noch unterschiedliche Auffassungen davon, was “barrierefrei” eigentlich genau bedeutet. Formulieren Sie deshalb die Frage lieber etwas klarer um und fragen Sie zum Beispiel “Komme ich als Rollstuhlfahrer*in zurecht?

Verstauen Sie Ihre Wertgegenstände vorne

Ein Rucksack an der Rückenlehne bietet sich für schnelle Einkäufe oder für die Regenjacke an, aber nicht für Wertgegenstände. Besorgen Sie sich lieber ein spezielles Sitzkissen mit integrierten Taschen, die per Schlaufe am Rolli fixiert werden können. So haben Sie Ihr Portemonnaie und Smartphone immer im Blick.

Planen Sie das Umsetzen ein

Leider passt der Rollstuhl beim Restaurantbesuch meist nicht so gut an den Tisch, denn hier und da stören ein Tischbein, die Tischhöhe oder es herrscht einfach Platzmangel. Das kann schnell unangenehm für den Rollstuhlfahrer werden. Erkundigen Sie sich deshalb, ob Sie sich nicht auf einen regulären Stuhl umsetzen können. Im Nachhinein werden Sie dankbar für diese Entscheidung sein, da Sie eine viel schönere Zeit hatten.

Überprüfen Sie regelmäßig den Druck der Rollstuhlreifen

Auf einer glatt asphaltierten Straße fährt er sich wesentlich besser, als auf einem Schotterweg. So viel ist klar. Doch auch besonders prall gefüllte Pneus optimieren die Rolleigenschaften. Platte Rollstuhlreifen hingegen sind anstrengend und können einem schnell auf die Nerven gehen. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass die Bremse weniger gut greift und der Rollstuhl trotz aktivierter Bremsen weiterrollt!

Umso wichtiger ist es, häufiger den Reifendruck zu checken und an eine Extraportion Luft zu denken! Eventuell kommen Sie auch mit Vollgummireifen besser zurecht.

Besuchen Sie ein Rollstuhltraining

Je sicherer Sie sich im Umgang mit Ihrem Gefährt fühlen, desto mobiler sind Sie und desto mehr können Sie damit anstellen. Informieren Sie sich doch einfach mal nach einem Rollstuhltraining in Ihrer Nähe. Je besser Sie Ihre Fähigkeiten einschätzen können, desto selbstsicherer werden Sie sich fühlen.

Ihr bester Freund

Dieser letzte Abschnitt ist eher eine Einladung für alle Rollstuhlfahrer. Nehmen Sie eine Haltung ein, die Sie bekräftigt, beflügelt und Ihrer Seele gut tut. Ihr Rolli ist ein wichtiger Bestandteil Ihres Lebens: vielleicht begleitet er sie derzeit nur ab und zu oder schon ständig oder wird Sie zukünftig noch mehr begleiten. Ihr Gefährt zu verfluchen wird Sie nicht weiterbringen, auch wenn es bestimmt genug Situationen dafür gibt. Freunden Sie sich so gut wie möglich mit Ihrem Rolli an, denn er macht Sie mobiler und lässt Sie besser am Leben teilhaben. Fokussieren Sie sich deshalb so gut wie möglich auf die Vorteile und versuchen Sie positiv zu bleiben. Inzwischen gibt es immer mehr Angebote, die sich speziell an Rollstuhlfahrer richten wie Rollstuhlreisen oder barrierefreie Hotels. Halten Sie die Augen offen und gönnen Sie sich zwischendurch immer wieder ein schönes Erlebnis!

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