MS und trotzdem glücklich

Ich heiße Lea, bin 23 Jahre alt und habe im Mai 2019 die Diagnose Multiple Sklerose bekommen. Ich habe schon lange gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt, aber konnte es nie richtig benennen. Als ich tagelang plötzlich alles doppelt gesehen habe und dann auch noch meine rechte Körperhälfte anfing, komplett taub zu werden, wusste ich, jetzt muss ich handeln. Ich bin in die Notaufnahme gefahren und hatte nach einigen Untersuchungen und MRTs die Diagnose relativ schnell. Dies war mein erster Schub. Es folgten vier weitere innerhalb weniger Monate. Ich musste das Laufen komplett neu erlernen. Zwischendurch konnte ich mir nicht einmal einen Zopf machen, weil meine Arme und Hände zu schwach waren. Schwindel und Übelkeit waren monatelange Begleiter. Auch meine Augen haben über Monate nicht so funktioniert, wie sie es normalerweise tun.

Mittlerweile geht es mir, mit Hilfe eines Medikaments, wieder einigermaßen gut. Ich kann laufen, habe wieder Kraft und Energie. Ich spüre die MS jeden Tag, sie hält sich die meiste Zeit jedoch im Hintergrund. Wenn sie doch mal präsenter ist, sitze ich es aus und lasse alles etwas ruhiger angehen. Ich konnte mein Studium wieder aufnehmen, dass ich aufgrund der MS ein ganzes Jahr pausieren musste, und stehe jetzt kurz vor meinem Abschluss. Die MS hat mir Einiges genommen, klar, jedoch habe ich auch so viel über mich und meinen Körper gelernt. Die MS hat mir gezeigt, dass mir auch mal Ruhe gönnen muss, dass ich es nicht immer allen recht machen muss und dass die Gesundheit einfach das Wichtigste ist. Ich nehme mein Leben nun so wie es nunmal kommt und freue mich über jeden Tag, an dem es mir gut geht. ✨

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