Krankenpfleger zu Corona Zeiten

Hi. Ich bin Ralf, 37 Jahre alt und arbeite auf einer Intensivstation in Bielefeld. Die zwei Corona-Wellen habe ich mit voller Wucht selbst erlebt. Wir waren besonders während der zweiten Welle am absoluten Limit. Mehr ging nicht. An einen besonderes harten Dienst kann ich mich noch gut erinnern. Wir haben 2 Patienten intubiert und auf den Bauch gedreht. Die Station war voll. Viele Patienten waren instabil. Wir haben alles erledigen können. Leider bin ich an diesem Tag überhaupt nicht dazu gekommen etwas zu trinken oder vernünftig zu essen. Ich hatte davor schon einige Dienste gemacht, welche auch nicht viel besser waren. Abends hatte sich das dann bemerkbar gemacht. Auf dem Rückweg merkte ich, dass ich ordentlich Kreislaufprobleme hatte. Und landete promt in der Notaufnahme eines anderen Krankenhauses. Um mich selbst mit Flüssigkeit über meine Venen versorgen zu lassen. Ich merkte schnell, wie gut mir das tat. Ich habe jedoch nicht wirklich begriffen, wie sehr so mancher Dienst den Körper oder Geist zu schaffen machen können. Schließlich war ich 15 Jahre Soldat und mehrfach im Einsatz. Naja. Aber das ist eine völlig andere Geschichte.

Ich wünsche mir und allen anderen Kollegen in den Kliniken, dass wir keine schwere dritte Welle erleben müssen.

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