Tja, Mitte zwanzig und MS. Ich hab mich spätestens in einem Jahr im Rollstuhl gesehen, hatte keine Ahnung, was MS eigentlich bedeutet. Ich hatte (und habe immer noch) eine super Neurologin an meiner Seite,
Als ich dann aber von meinen Medikamenten her gut eingestellt war und die MS mich weitestgehend in Ruhe gelassen hat, habe ich oft vergessen, dass ich eigentlich MS habe.
Aber leider ist es bei der Krankheit so, dass sie aus dem Nichts zuschlägt. 2021 hatte ich den bisher schlimmsten Schub für mich, als ich Doppelbilder gesehen habe. Ich fühlte mich wie besoffen, durfte kein Auto mehr fahren und trotz Kortison-Infusionen wurde es nicht besser. Erst als wir im Urlaub waren und ich etwas runter fahren konnte, merkte ich eine Besserung.
Ich habe zum Glück von meinen Schüben kaum etwas zurück behalten und bin körperlich fitter als vor der Diagnose. Ich mache zweimal die Woche Physiotherapie und zweimal die Woche Ergotherapie, außerdem bin ich weiterhin in psychologischer Behandlung.
Es ist immer schwer für mich, wenn die MS wieder zuschlägt, allerdings bin ich heute auch ein wenig dankbar, denn durch die MS ist mir bewusst geworden, was wirklich zählt im Leben und ich habe meinen Seelenhund, mein Ein und Alles bekommen. Maja und ich gehen zusammen durch dick und dünn und es passt kein Blatt Papier zwischen uns!
Wie gesagt, körperlich geht’s mir gut, allerdings habe ich stark mit der Fatigue (Müdigkeit), Konzentrationsstörungen und meiner Feinmotorik zu kämpfen.
Aber, ich bin eine Kämpferin und die MS bekommt mich nicht klein!